Waldkatzenbach
Zahlen & Daten
- Einwohnerzahl: 1.166 (Stand 13.05.2025)
- Gemeinde-Zusammenschluss: 1973
- Gemarkungsfläche: 610 ha
- Baufläche: 68 ha
- Landwirtschaftsfläche: 246 ha
- Waldfläche: 286 ha
- Höhe:
ca. 460 - 513 m über NN (Ortsteil Waldkatzenbach)
ca. 240 - 310 m über NN (Weiler Unterhöllgrund)
626 m über NN (Katzenbuckel)
Geschichte
Das Bestehen von Katzenbach lässt sich bis 1370 urkundlich zurückverfolgen als Gründung der Herren von Zwingenberg. Nach 1403 erwarben die Hirschhorner von den vormaligen Besitzern, den verarmenden Herren von Zwingenberg, praktisch deren gesamte frühere Herrschaft Zwingenberg, die aus im Umland verstreuten Gütern bestand. 1746 kam dann der Ort mit der gesamten Herrschaft Zwingenberg an die Kurpfalz.
Nach einem über 100 Jahre dauernden Rechtsstreit mit der Kurpfalz um die Herrschaft Zwingenberg hatten 1746 die Göler’schen Erben – in weiblicher Erbfolge von dem ausgestorbenen Geschlecht der Herren von Hirschhorn stammend – endlich Erfolg. Sie erhielten die Herrschaft Zwingenberg zugesprochen, verkauften diese allerdings schon am darauffolgenden Tag an die Kurpfalz. Auf die Familie von Göler geht der Bau der Kirche zurück, die 1747/1748 mit deren finanzieller Unterstützung erbaut wurde. Sie blieb die erste und einzige lutherische Kirche in der Herrschaft Zwingenberg. Noch heute befindet sich das Wappen der Göler von Ravensburg in der Füllung der Kanzel.
Der Name Waldkatzenbach bürgerte sich seit dem 19. Jahrhundert zur Unterscheidung von dem damals gleichnamigen und nicht weit entfernten Neckarkatzenbach ein.
Der Katzenbuckel prägte die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes mit. Im Steinbruch wurde Basalt abgebaut und zu Straßenschotter verarbeitet, womit viele Einwohner Arbeit fanden. Der Vulkanhärtling wurde als höchster Berg des Odenwaldes um 1900 zu einem Magnet für den einsetzenden Fremdenverkehr und Ausgangspunkt für die Wandlung von Waldkatzenbach zum Kurort.
Naturdenkmal Waldkatzenbacher Linde
Die Dorflinde oder Brunnenlinde thront über der Lindenbrunnenanlage, dem Platz des alten Waldkatzenbacher Dorfbrunnens. Das heutige Naturdenkmal wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg, wie viele Linden in der damaligen Zeit, als „Friedenslinde“ gepflanzt. Gemäß örtlicher Überlieferungen überlebten nur sieben Familien den Dreißigjährigen Krieg und pflanzten aus Dankbarkeit sieben zusammengebundene Lindenschösslinge am gemeinsamen Dorfbrunnen ein.
Näheres zur Geschichte findet sich in der Ortschronik "600 Jahre Waldkatzenbach - Chronik eines Dorfes auf dem Winterhauch".
Wappen
Waldkatzenbach führt in seinem Wappen im oberen Teil in der Anordnung 2:1 drei silberne Schwanenhälse auf blauem Hintergrund. Die Schwanenhälse weisen wie bei den anderen Ortschaften außer Schollbrunn auf die gemeinsame Zugehörigkeit zum Herrschaftsbereich der Herren von Zwingenberg hin. Im unteren Teil auf Gold ein aus dem Unterrand wachsender roter Zinnenturm.
Der Turm weist auf die örtliche Begebenheiten hin: den Katzenbuckelturm. Das Wappen wurde 1913 von der Gemeinde auf Vorschlag des Generallandesarchivs Karlsruhe angenommen. Ursprünglich stand der Turm auf einem grünen Boden, der 1959 jedoch weggelassen wurde.